Sitzender Akt mit Kissen, 1911, August Macke
(“Sommerlügen”, von Bernhard Schlink, Diogenes Verlag AG Zürich 2012)
(“Sommerlügen”, von Bernhard Schlink, Diogenes Verlag AG Zürich 2012)
ZUSAMMENFASSUNG
1.- “...mussten sie
Abschied nehmen...”
Die Geschichte fängt an, als Susan und Richard in einem
kleinen East Coast Flughafen Abschied nehmen mussten. Erst ging sie und danach
in einer Stunde er.
Als er allein blieb, erinnert er sich an die letzten dreizehn Tage in Cape. Wie er sie getroffen
habe, was am Strand am ersten Tag geschah und wie er eine Wahnsinnsangst
gekriegt habe, weil er am Meer sie nicht mehr gesehen habe.
2.- „...und machten sich ans Lesen...“
Er spielt als
zweiter Flötist im New York Philarmonic Orchestra und sie arbeitet bei einer
Stiftung in Los Angeles.
Susan lud ihn in
ihr Haus ein, aber beim ersten Mal unterhalten sie sich nur den ganzen Tag:
über ihre Kindheit, ihre Träume, ihre Eltern... und am Ende machten sie sich
ans Lesen...
3.- „...er hätte Susan nicht angesprochen,
wenn...“
Susan blieb bei
sich zu Hause um allein zu schlafen und Richard kam ins Bed and Breakfast, wo er Linda und John, die Wirtschafter, traf.
Die drei unterhalteten sich über Susan und damit erfuhr Richard von ihrem
ererbten Reichtum... Er dachte, dass er Susan nicht angesprochen hätte, wenn er
von ihrem Reichtum gewusst hätte...
Allerdings, am
Ende des Kapitels liebten sie sich...
4.- „... die Lappalie eines überzogenen
Kreditkartenkontos...“
Sie blieben bis
zum Abend im Bett. Dann holten sie Susans Auto aus der Garage, einen gepflegten
älteren BMW, und fuhren durch Nacht und Regen zu einem Supermarkt. An der Kasse
zahlte er mit seiner Kreditkarte und wusste, dass er im nächsten Monat zum
ersten Mal die Abrechnung nicht würde zahlen können. Es beunruhigte ihn, aber
mehr noch irritierte ihn, dass ihn an einem solchen Tag die Lappalie eines
überzogenen Kreditkartenkontos beunruhigen konnte...
Später erfuhr
Richard von Susans Sehnsucht nach Kindern
(sie war einundvierzig, zwei Jahre älter als er), aber sie sagte er
müsse keine Angst haben ...
5.- „...Bis zu ihrem grossen Streit...“
Das kleine Haus,
in dem Susan wohnte, war ein Pförtnerhaus, neben dem eine Auffahrt zu einem
grossen, nebelverhüllten, geheimnisvollen Haus führte.
Ihnen genügte das
Licht des Abends, bis es völlig dunkel war und sie eine Kerze anzündeten. Sie
liebten sich rühig... Bis zu ihrem grossen Streit, dem ersten und einzigen, den
sie hatten.
Sie wollten zum
Supermarkt fahren, und Susan liess Richard im Auto warten, weil sie plötzlich
ans Telefon musste und am Telefon kein Ende fand. Dass sie ihn ohne Erklärung
warten liess, dass sie ihn vergessen hatte oder einfach vernachlässigen konnte,
machte ihn so wütend, dass er ausstieg, in Haus ging und sie anfuhr, als sie
gerade den Hörer auf die Gabel legte.
Susan sagte, dass
es ihr leid tue, aber schliesslich schrien sie einander an, wütend, verzweifelt
und danach liebten sie sich auf dem Boden im Flur, hastig, drängend,
leidenschaftlich...
6.- „... Dann war der letzte Tag da...“
Sie hatten Angst
vor dem Abschied, aber sie dachten es
seien nur ein paar Wochen, bis sie sich in New York City wiedertroffen würden,
um in einer 5th Avenue Wohnung zusammenzuleben...
Inzwischen
versetzte sein Bevorstehen sie in eigentümliche Leichtigkeit. Sie waren nicht mehr im gemeinsamen und noch
nicht im eigenen Leben, sie waren in Niemandsland. Und sie flog nach Los Angeles,
aber er nach NYC, wo er zurzeit wohnte.
7.- „...Richard... setzte sich auf die
Treppe...“
Das Taxi setzte
ihn vor seinem Haus ab. Richard sah die Strasse hinauf und hinunter und setzte
sich auf die Treppe... er sah am Haus hoch zu den Fenstern seiner Wohnung. Er
stand auf und wollte hochgehen... aber er setzte sich wieder.
Er liebte Susan.
In den Tagen auf dem Cape hatte er sie gehabt und hatte ihm nichts gefehlt. So
würde er sie auch hier haben, und auch hier würde ihm nichts fehlen. Sie hatten
es auf dem Cape doch nicht nur deshalb so schön gehabt, weil sein Leben weit
weg war! Sein Leben konnte sich hier doch nicht zwischen sie drängen, nur weil
es zwei Meilen vom Ort des neuen Lebens als Gestalt greifbar war!
Er gestand sich
ein, dass er alleine nicht zurechtkam. Er rief sie an. Si sass in Boston in der
Lounge, war aber im Aufbruch:
-„Ich steige gleich ins Flugzeug nach Los
Angeles“.
-„Ich brauche dich“.
-„Ich brauche dich auch“.
-„Nein, ich brauche dich wirklich.“
-„Ich gehe gerade zum Gate...“
-Susan, komm du nach New York, ich bitte dich...
Susan!“
Aber sie hatte
aufgelegt, und als er wieder anrief, wurde er mit der Mailbox verbunden...
8.- „... und lachte und weinte...“
Richard nahm die
Reisetasche, schloss die Haustür auf, holte die Post aus dem Kasten, stieg die
Treppe hoch und schloss die Wohnungstür auf.
Er packte die
Reisetasche aus, zog sich aus und warf die getragenen Sachen in den Wäschekorb.
Er stand nackt im
Zimmer und lauschte den Geräuschen des Hauses. Neben ihm war es still, über ihm
lief leise ein Fernseher. Aus der Tiefe des Hauses unter ihm drang das
Stimmengewoge einer Auseinandersetzung, bis krachend eine Tür zugeschlagen
wurde. An ein paar Fenstern summte die Aircondition. Das Haus schlief.
Richard machte
das Licht aus und legte sich ins Bett. Vor dem Einschlafen erinnerte er sich an
Susan, die auf den Stufen zum Flugzeug stand und lachte und weinte... das
heisst der Kreis ist schon geschlossen, weil Bernhard Schlink uns zum ersten
Kapitel zurückgeführt hat...
Cap comentari:
Publica un comentari a l'entrada