Sóc només pols, però em penso estrella.

dijous, 14 de febrer del 2013

HERR RATZINGER

Als ich über den Rücktritt Herr Ratzingers gelesen habe, habe ich mich an etwas erinnert… und auch habe ich etwas recherchiert:

STERN.DE
Extra-Der Papst auf Heimatbesuch
6. September 2006, 10:40 Uhr
Benedikt XVI. Würfelte Grass mit dem Papst im Erdloch?
In seiner Biographie "Beim Häuten der Zwiebel" erzählt der Schriftsteller Günther Grass, 79, von einer Begegnung mit einem jungen Priesterkandidaten, den er 1945 im Straflager auf dem Militärflugplatz Bad Aibling beim gemeinsamen Knobelspiel kennen gelernt haben will: Joseph Ratzinger, den späteren Kardinal und heutigen Papst.
"Ich saß im Lager in Bad Aibling immer mit Gleichaltrigen zusammen. Da hockten wir Siebzehnjährigen, wenn es regnete, in einem Loch, das wir uns in den Boden gebuddelt hatten. Darüber hatten wir eine Regenplane gespannt. Es waren dort 100.000 Kriegsgefangene unter freiem Himmel versammelt. Und einer von denen hieß Joseph, war äußerst katholisch und gab auch gelegentlich lateinische Zitate von sich. Der wurde mein Freund und Knobelkumpan, denn ich hatte einen Würfelbecher ins Lager retten können. Wir haben uns die Zeit vertrieben, gewürfelt, geredet und Zukunftsspekulationen angestellt, wie Jugendliche das gerne tun. Ich wollte Künstler werden, und er wollte in die Kirche, dort Karriere machen. Ein bisschen verklemmt kam er mir vor, aber er war ein netter Kerl", schreibt Grass und versichert sich im Interview mit der FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher: "Das ist doch eine hübsche Geschichte, oder?"

Und noch mehr...


"Beim Häuten der Zwiebel", Erinnerungen
von Günter Grass (2006, Steidl).
Besprechung von Sabine Dultz aus dem Münchner Merkur, 18.8.2006:
Zwei Themen sind es, die vorab bereits als spektakulär eingestuft wurden. Das eine ist die Waffen-SS, davon später, das andere die Bekanntschaft des Autors mit Joseph Ratzinger. Grass will ihn, seinen gleichaltrigen "Kumpel", der heute Papst ist, im amerikanischen Kriegsgefangenenlager in Bad Aibling getroffen haben. Dass er mit ihm "einige gedehnte Tage lang gemeinsam Läuse geknackt" und "um die Zukunft" geknobelt habe, zieht sich durchs ganze Buch: "Wir buddelten uns in ein Erdloch. Bei Regen hockten wir unter einer Zeltplane, die ihm gehörte. Wir redeten über Gott und die Welt. Wie ich war er Messdiener gewesen, er ausdauernd, ich nur aushilfsweise. Er glaubte immer noch, mir war nichts heilig . . . Er sattelte ein Dogma aufs nächste. Ich rief: Joseph, du willst wohl Großinquisitor werden oder noch höher hinaus."

Wahrheit, Fantasie, Eitelkeit? Die Ratzinger-Passagen entspringen vor allem der Lust an Möglichkeitsgeschichten. Am Ende des Buchs gesteht Grass, dass seine Schwester, der er vor kurzem erst von seiner Papst-Verbindung erzählt habe, diese Story lachend mit dem Satz quittierte: "Das ist wieder mal eine von deinen typischen Lügengeschichten." Woraufhin er einräumte, dass er sie zwar nicht beschwören könne, aber sie doch durchaus wahrscheinlich sei.

Sehr interessant... oder..?